In Kürze
Gefahr für die Lunge
In einem bisher einzigartigen Experiment haben Schweizer Forschende die Wirkung von Abgaspartikeln aus Flugzeugturbinen auf menschliche Lungenzellen untersucht. Bei Partikeln, die im Leerlauf am Boden ausgestossen werden, reagierten die Zellen am stärksten. Es zeigte sich auch, dass die zellschädigende Wirkung nur bedingt vergleichbar ist mit der Wirkung von Partikeln aus Benzin- und Dieselmotoren.
Neuer Weltrekord für flexible Dünnschicht-Solarzellen
Empa-Forschende brechen den eigenen Weltrekord. Noch nie wurde eine so effiziente flexible CIGS-Solarzelle geschaffen. Empa-Forschende erreichen erstmals einen Wirkungsgrad von 20,8% – und brechen damit ihren eigenen Rekordwert aus dem Jahr 2013.
Mikroplastik in Gewässern
Mikroplastik ist vielen ein Begriff, doch die Gefahren sind so gut wie unerforscht. Forscher der Empa haben nun die weltweit erste Risikoabschätzung für Mikroplastik in Seen und Flüssen durchgeführt. Mit zumindest aktuell positivem Resultat: In Europa, so das Fazit der Studie, sind aquatische Organismen zurzeit (noch) nicht akut gefährdet.
Kampf gegen Biofilme
Die erfolgreichste WG der Welt
Biofilme sind enorm widerstandsfähige Ansammlungen von Keimen, die besonders in Spitälern zum Problem werden können. Wie ein einziges grosses Lebewesen breiten sie sich auf Wunden aus oder besiedeln Implantate und Medizinprodukte. Biomedizinische Materialien mit neuartigen Oberflächen sollen den Krankheitserregern Einhalt gebieten. Mehr.
Projekt Zurich Heart
Täuschend echt
Das Herz stellt die moderne Medizin noch immer vor grosse Herausforderungen. Über zehn Millionen Menschen in Europa leiden an einer Herzschwäche, und nicht wenige davon brauchen ein Spenderherz. Um die Wartezeit zu überbrücken, werden ihnen künstliche Herzpumpen eingesetzt, Komplikationen sind dabei nicht selten. Das Projekt «Zurich Heart» unter Mitwirkung der Empa entwickelt Lösungen. Mehr.
Batterien von Elektroautos
Wohin mit den alten Batterien?
Die Zulassungszahlen von Elektroautos steigen stark an. Doch wohin mit den alten Antriebsbatterien? Der Importeuverband Auto-Schweiz strebt eine Recyclinglösung für die Branche an. Spezialisten der Empa unterstützen ihn. Mehr.
Bewegt zur richtigen Operation
Beste Behandlung bei Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall ist schmerzhaft – und die häufigste Ursache einer Operation an der Wirbelsäule. Doch ist die gewählte Behandlung immer die richtige? Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die klinische Entscheidungsgrundlage – der Vergleich zweier statischer Bilder – oftmals nicht ausreicht, um die beste Entscheidung für den Patienten zu treffen. Mehr.
Narbenbildung verhindern
Schaum für die Wunde
Schlecht heilende Wunden und starke Vernarbungen sind mehr als nur ein kosmetisches Problem; sie können die Beweglichkeit und Gesundheit eines Menschen deutlich beeinträchtigen. Empa-Forschende haben nun einen Schaumstoff entwickelt, der übermässige Narbenbildung verhindern und der Wundheilung auf die Sprünge helfen soll. Eine essenzielle Zutat: Kurkuma, der gelbe Ingwer.Mehr.
TwingTec
Das fliegende Kraftwerk
Es braucht nicht unbedingt Rotoren auf Stahlmasten, um Windenergie zu ernten – leichte Drachen an dünnen Seilen schaffen das auch. Das Empa-Spin-off TwingTec erforscht diese Technologie seit längerem. Letzten Herbst gelang es erstmals, automatisiert zu starten, beim Fliegen elektrische Energie zu erzeugen und wieder zu landen. Die Kommerzialisierung rückt damit in Reichweite. Mehr.
Wissen im Bild
Verformen erwünscht
Seit Mai 2019 steht im Remstal bei Stuttgart ein einzigartiges Holzgebäude: ein Turm aus selbstgeformten Fichtenplatten. Die an der Empa und ETH Zürich entwickelte Methode nutzt das natürliche Quellen und Schwinden von Holz unter Einwirkung von Feuchtigkeit und ermöglicht so eine neue und unerwartete Architektur für den Bau mit der erneuerbaren und nachhaltigen Ressource Holz.
Menschliche Knochen besser verstehen
Warum Knochen versagen
Können Analysemethoden aus der Werkstoffforschung helfen, menschliche Knochen besser zu verstehen? Ein junges Forscherteam der Empa in Thun verfolgt genau diesen Ansatz. Mehr.
ReMaP – Schlüssel zu den Energiesystemen der Zukunft
Clever verteilt
Flexible, biokompatible Nanozellulose-Sensoren
Holz auf unserer Haut
Blutwerte für die medizinische Diagnostik können auch ohne schmerzhaften Nadelstich ermittelt werden. Empa-Forscher entwickeln derzeit gemeinsam mit einem kanadischen Team flexible, bioverträgliche Sensoren aus Nanocellulose, die auf der Haut liegen. Die 3D-gedruckten Analysechips aus nachwachsenden Rohstoffen werden künftig sogar biologisch abbaubar sein. Mehr.
Woher stammt der Ozonkiller?
Emissionsrätsel gelöst
Der Fluorchlorkohlenwasserstoff FCKW-11 gilt als einer der hauptverantwortlichen Stoffe für den Abbau der stratosphärischen Ozonschicht, die uns vor der UV-Strahlung der Sonne schützt. Messungen zeigen, dass die atmosphärische FCKW-11-Konzentration trotz weltweitem Verbot wieder ansteigt. Doch woher kommen sie? Eine internationale Forschergruppe mit Empa-Beteiligung konnte das Rätsel lösen: Die FCKW-11-Emissionen liessen sich eindeutig auf den Osten Chinas zurückführen. Im Verdacht stehen illegale Produktionsanlagen für Schaumstoffe. Mehr.
Unterwegs
Forschung braucht Kreativität
Naturwissenschaft und Kunst liegen näher, als man vermuten könnte. Gleich drei Kunstwerke lieferten Empa-Forscher für die Kunst- und Wissenschaftsausstellung «Artsci 2019» an der ETH. Publikum und Experten waren begeistert von den einfallsreichen Materialforschern. «Der Fruchtspion, der aus der Kälte kam» von Professor Thijs Defraeye wurde gar mit dem Publikumspreis prämiert.
Zwei Nominationen und ein Award
Seit 13 Jahren setzt sich die Stiftung «bilding» für den Ingenieurnachwuchs im Bauwesen ein – unter anderem mit der Vergabe des «Building Award» für bemerkenswerte und innovative Ingenieurleistungen am Bau. In diesem Jahr waren gleich zwei Empa-Projekte für den Preis in der Kategorie «Forschung und Entwicklung» nominiert: Die Formgedächtnislegierung «memory steel» und das modulare Forschungs- und Innovationsgebäude NEST von Empa und Eawag. Das NEST-Team durfte den Award im KKL Luzern entgegennehmen.
Swissloop setzt auf «Claude Nicollier»
Am 21. Juli tritt Swissloop, ein Verein von Studierenden der ETH Zürich und weiterer Schweizer Hochschulen, wieder an der internationalen Hyperloop Pod Competition in Los Angeles gegen Teams aus aller Welt an. An der Empa präsentierte Swissloop ihren komplett neuen Pod erstmals der Öffentlichkeit. Grosse Ehre für die Tüftler: Claude Nicollier persönlich liess es sich nicht nehmen, die nach ihm benannte Transportkapsel bei ihrer Einweihung zu begleiten.