Internationale «Structural Health Monitoring-Konferenz»

Mit intelligenten Überwachungssystemen Bauwerken den Puls fühlen

30.06.2009 | REMIGIUS NIDERÖST
Mehr als 180 Experten aus rund 30 Ländern treffen sich Ende Juli in Zürich, um über die neuesten Entwicklungen und Technologien zur Überwachung von Gebäuden und Bauwerken zu diskutieren. Die Empa ist erstmals Organisatorin der renommierten SHMII-Konferenz («Structural Health Monitoring of Intelligent Infrastructures»), die vom 22. bis 24. Juli an der ETH Zürich stattfindet.
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Legende: Semiaktives Dämpfungssystem für Schrägseile im Brückenbau. Damit sollen Brückenschwingungen minimiert werden.

 

Auf dem Tisch von US-Präsident Barack Obama liegt eine Studie der «Information Technology & Innovation Foundation» (ITIF). Darin werden Investitionen von 30 Milliarden US-Dollar in die digitale Infrastruktur der USA vorgeschlagen – womit innerhalb eines Jahres eine Million Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Teile eines derartigen Konjunkturpakets beträfen beispielsweise «Intelligente Stromnetze» oder «Structural Health Monitoring» (SHM), auf Deutsch Überwachung des Zustandes von Baustrukturen. SHM ist eine Methode, um kontinuierlich Anhaltspunkte über die Funktionsfähigkeit von Bauteilen und Bauwerken zu erhalten. Auf diese Art sollen Schädigungen, zum Beispiel Risse oder übermässige Verformungen, an Infrastrukturbauten frühzeitig erkannt werden, um vor Eintreten einer Katastrophe Gegenmassnahmen einzuleiten zu können.

 
Über Fortschritte auf dem Gebiet der Bauwerksüberwachung diskutieren Fachleute aus aller Welt demnächst in Zürich. Die vierte internationale SHMII-Konferenz wird dieses Jahr erstmals von der Empa organisiert.
 

 
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  Verformungsmessungen mit einem Videosystem an einer Brettschicht-Holzbrücke, die mit an der Empa entwickelten Zugbändern aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) unterspannt ist.
 

 
Vom 22. bis 24. Juli 2009 bietet die «SHMII-4» in mehr als 150 Fachvorträgen, mit Referenten aus 28 Ländern, viel Wissenswertes unter anderem zu Themen wie «intelligente» Sensoren und drahtlose Sensor-Netzwerke, Erkennung und Lokalisierung von Schäden, Überwachung von Bauwerken unter Denkmalschutz, neueste Computermodelle zum Erstellen von Zuverlässigkeitsprognosen sowie Instandsetzung und Verstärkung von Bauwerken. Das Interesse der Fachwelt sei «fabelhaft», zeigt sich Empa-Forscher Urs Meier, der Leiter des Organisationskomitees, zufrieden. Die Konferenz findet in englischer Sprache in den Auditorien um den Nordhof des Hauptgebäudes der ETH in Zürich statt.